Verbraucherverarsche im Supermarkt: Regalweise werden uns Säfte in den schönsten Verpackungen dargeboten. Einer ist wie frisch gepresst, der andere hat den besten Geschmack und Nummer drei ist besonders gesund. Ja, ist klar. Erkennt ihr auf einen Blick, welcher Saft aus 100 Prozent Frucht besteht? Wohl eher nicht. Aber genau darauf spekulieren die Hersteller – Hauptsache die Optik passt. Das Saft-Universum ist echt verwirrend.

Nicht jeder Saft hält, was er verspricht. Es gibt aber zum Glück Ausnahmen

Auf der Suche nach einem guten Saft, müsst ihr auf dieses Zauberwort achten: Direktsaft. Der besteht zu 100 Prozent aus Früchten, die nach der Ernte sofort „versaftet“ werden. Durch die schonende Produktion bleiben Inhaltsstoffe und Geschmack fast vollständig erhalten. Das hört sich ziemlich gut an.

Muttersaft klingt erst mal nicht sehr appetitlich. Aber der erste Eindruck täuscht: Es ist ein Direktsaft aus erster Pressung, reich an natürlichen Trübstoffen und sehr geschmacksintensiv. Den solltet ihr am besten mit Wasser verdünnen.

Viele Säfte sind voller Aromen und Zucker – wer soll das Zeug trinken?

Apropos Wasser: Der gruseligste Vertreter der Saft-Familie nennt sich Fruchtsaftgetränk und besteht hauptsächlich aus diesem Element. Fruchtanteil: zwischen sechs und 30 Prozent. Aber dafür sind viele künstliche Aromen und ordentlich Zucker drin – wie lecker!

Ein bisschen weniger künstlich ist der Fruchtnektar. Er wird aus dem Saft oder Mark besonders säurereicher oder fruchtfleischhaltiger Früchte hergestellt und mit Wasser, Zucker oder Honig aufgemischt. Der Fruchtgehalt liegt zwischen 25 und 50 Prozent.

Längere Sonnenreifung und Konzentrat mit Wasser – was für ein Kontrast

Milder Saft nennt sich ein hipper Vertreter, der von Natur aus säurearm ist. Warum? Weil seine Früchte vor der Ernte länger in der Sonne hängen dürfen als andere. Die meisten milden Säfte bestehen sogar aus 100 Prozent Fruchtsaft.
Und zum Schluss das Getränk, an dem sich die Geister scheiden: Saft aus Fruchtsaftkonzentrat. Ihm werden im Ursprungsland Wasser und Aromen entzogen, um Transportkosten zu sparen. Die Rückverdünnung findet im Zielland statt, wo auch die Aromen wieder hineinkommen. Hat das noch etwas mit richtigen Saft zu tun, wenn man ihn erst in seine Einzelteile zerlegt und dann wieder alles zusammenmischt? Wir in der Redaktion sind geteilter Meinung.


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