Der 71-jährige Yoshirori Ohsumi, japanischer Zellforscher, erhielt in diesem Jahr den Medizin-Nobelpreis für die Erforschung der Autophagie. Doch was hat Autophagie mit Fasten zu tun ? Und warum ist dieses Thema für uns alle wichtig? Fragen über Fragen, denen wir kurz auf die Spur gehen wollen.

Schon vor einigen Jahren befasste sich Ohsumi damit, wie Zellen sich selber reinigen. Ähnlich einem Recycling-Prozess verdauen Zellen selbständig, was nicht mehr benötigt wird. In nährstoffarmen Zeiten beispielsweise nutzen Zellen das, was nicht benötigt wird, um wichtigere Aufgaben erledigen zu können. Dass sich die Zellen dabei nicht direkt selber auflösen, geschieht durch Insulin. Die damit verbunden « Zellverjüngung » hält die Zelle intakt.

Ist dieser Recycling-Prozess, auch Autophagie genannt, fehlerhaft, kann die Zelle unter Umständen zum Sammelplatz für unbrauchbare Eiweiße werden. Weisen Zellen keine Autophagie-Aktivität auf, kann die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Alzheimer, Parkinson oder sogar Krebs begünstigt werden – je nachdem, welche Zellen über keine eigene Selbstreinigung verfügen. Je älter wir werden, desto weniger auphagie-aktiv sind unsere Zellen. Mit diesem Wissen können Wissenschaftler nun zukünftig an der Reduzierung von derartigen Alterserkrankungen arbeiten.

Zwar ist dieses Thema nicht neu, jedoch war es Ohsumi, der sich zuerst mit diesem körpereigenen Prozess befasste. Zuerst am Beispiel von Hefezellen, später dann als Adaption auf körpereigene Zellen. Für die Erforschung, wie der Körper den Abtransport von Abfallstoffen selbständig regelt, hat der 1974 promovierte Ohsumi den diesjährigen Medizin-Nobelpreis zu Recht verdient.

Was das für uns heißt: Mit dem Wissen um solche Körperprozesse, verstehen wir auch, warum wir unseren Körper mit Pausen zwischen den Mahlzeiten und gelegentlichen Fastenkuren unterstützen können, sofern wir die ausgleichenden Rahmenbedingungen beachten.


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