Vegane Ernährung, Rohkost und die Bio-Branche im Gesamten dominieren seit einigen Jahren die Schlagzeilen. Hunderttausende entscheiden sich aus gesundheitlichen oder moralischen Erwägungen für einen veganen Speiseplan und bevorzugen frische Rohkost. Das schlägt sich in harten ökonomischen Fakten nieder: Seit geraumer Zeit erzielen Gewerbe aus diesen oder verwandten Bereichen Millionenumsätze. Die Gründung einer Firma mit dem Themenschwerpunkt vegane oder gesunde Ernährung funktioniert aber nicht über Nacht. Gefragt sind gute Planung, Kreativität und Ausdauer.

Nische entdecken und Business-Plan aufstellen

Food-Blogs, Nahrungsergänzungsmittel, Rohkost, Sporternährung, Unverpacktläden ohne Plastik, vegane Kleidung, Urban Gardening – das ist lediglich eine Auswahl bekannter Schlagworte aus dem Bereich Ernährung/Nachhaltigkeit. Zahlreiche Ideen wurden bisweilen umgesetzt. Angehende Unternehmer sollten daher nach Nischen suchen und mithilfe eines professionellen Beraters konkrete Geschäftspläne entwickeln. Möglicherweise gibt es schon fünf Eisdielen im Viertel und große Hersteller von Lebensmitteln – allerdings noch keinen Unverpacktladen mit biologischen Äpfeln. Grundsätzlich sollte der Plan realistisch und finanzierbar aufgestellt sein. Im Zentrum muss der Mehrwert des Vorhabens stehen.

Mitarbeiterverwaltung und -rekrutierung

Sind die ersten Mitarbeiter eingestellt, wird die Verwaltung der Gehälter zu einer wichtigen und komplexen Aufgabe. Denn jeder möchte sein Entgelt pünktlich auf dem Konto haben. Ferner müssen Sozial-, gesetzliche Unfall- und Rentenversicherungsbeiträge korrekt an die Versicherungsträger abgeführt werden. Hinzu kommen divergierende Arbeitszeitmodelle wie Minijobs und Vollzeitstellen, die sich hinsichtlich der Abrechnung voneinander unterscheiden. Korrekte Gehaltsabrechnungen sind über ökonomische Fragen hinaus bedeutsam. Durch eine angemessene Höhe definieren Mitarbeiter ihren persönlichen Wert und werden zu einer guten Arbeit motiviert. Moderne Software für die Gehaltsabrechnung erledigt sämtliche mathematischen Aufgaben in einem Programm und entlastet auf diese Weise kleine und mittlere Betriebe. Junge Gründer sollten sich überlegen, eine entsprechende Software für ihren Geschäftsbereich zu verwenden.

Gehen wir aber noch einen Schritt zurück. Wo finden sich passende Angestellte? Die Antwort erscheint einfach. In der Rohkost- und Ernährungsbranche stehen ethische Erwägungen im Zentrum. Biologische Produkte mit möglichst geringer Umweltbelastung sowie einem hohen Maß an Nährstoffen gelten als Königsdisziplin. Und heutige Bewerber legen Wert auf ethisches Firmenverhalten. Bereits dieser Umstand erhöht die Chance für eine erfolgreiche Rekrutierung drastisch. Neue Food-Unternehmen sollten gezielt auf Jobbörsen und in sozialen Netzwerken werben. Schließlich mindert vegan-biologisches Wirtschaften den CO₂-Fußabdruck und verringert Leid von Mensch und Tier. Beides liefert Pluspunkte für sozial eingestellte Bewerber. Im Gegenzug verlangen letztere ein auskömmliches Gehalt, freuen sich über ein dynamisches Team und schätzen Vergünstigungen sowie Extras. Und gerade junge Erwachsene fordern einen Ausgleich zwischen Freizeit und Arbeit. Zukünftige Arbeitgeber müssen das bei der Personalplanung berücksichtigen.

Steuerliche Beratung für Unternehmen suchen

Ein Geschäft führt sich nicht von selbst. Neben den täglichen Aufgaben müssen sich Unternehmer mit der Steuerbürokratie auseinandersetzen. Kleinunternehmer haben mindestens eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung zu erstellen. Typischerweise trifft diese Vorschrift Freiberufler, die Food-Blogs oder ähnliche Tätigkeiten betreiben. Ab 60.000 Euro Jahresgewinn ist für Kleingewerbe auch eine Bilanz verpflichtend. In jedem Fall empfiehlt sich der zeitnahe Gang zu einem Steuerberater. Überdies sorgt das dichte Geflecht aus Abschreibungen, Bilanzierungen, Kostenpunkten, Home-Office-Pauschale und Co. regelmäßig für Verwirrung, da sich die steuerlichen Gesetze nahezu jährlich ändern. Wer hier nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit unter.


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